Donnerstag, 22. September 2022

Das irrationale Vorkommnis der Liebe (Rezension)

Hier kommt ihr zum Buch:)

Klappentext:

Für Neurowissenschaftlerin Bee ist die Liebe nur ein neurophysiologischer Zwischenfall, hoffnungslos instabil und der wahre Bösewicht menschlicher Beziehungen, deren neuronale Grundlagen sie erforscht. Als Frau in den Naturwissenschaften ist Bee eine bedrohte Art in einer von Männern beherrschten Welt, in der für sie stets gilt: Was würde Marie Curie tun? Dann wird ihr die Leitung eines neurotechnischen Wunschprojekts angeboten – was Marie Curie sofort annehmen würde. Aber die musste auch nie mit Levi Ward zusammenarbeiten, Bees langjährigem akademischem Erzfeind, der ihren Traum zum Projekt des Grauens macht. Bis Bee sich plötzlich in eine völlig irrational romantische Zwangslage verstrickt findet, in der nur noch zählt: Was wird Bee tun?

Meine Meinung:

Erstmal zum Oberflächlichem, dem Cover: Würde ich das Originalcover nicht kennen, fände ich das deutsche Cover nicht schlecht. Aber ich kenne das Originalcover und dagegen finde ich das deutsche Cover nicht gut und das vor allem deswegen, weil es nichts aussagend und nicht zum Inhalt passend ist. Ich verstehe, dass das Originalcover nicht für den deutschen Buchmarkt gemacht ist und das deutsche Cover schon, trotz allem als subjektive Betrachterin bin ich kein großer Fan vom Cover. Aber man soll ein Buch bekanntlich nicht nach seinem Cover beurteilen.

Während ich "Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" sprich "The Love Hypothesis" nur auf Englisch gelesen habe, habe ich nun dieses Buch ein paar Wochen nachdem ich es auf englisch gelesen habe, nun auf Deutsch gelesen. Und diese Rezension soll auf keinen Fall ein strikter Vergleich zwischen Original und Deutscher Übersetzung werden, aber ab und an werde ich es auch mal vergleichen. Ich habe "The Love Hypothesis" geliebt, den Schreibstil, die Charaktere, die Frauen in STEM bzw. MINT Forschung. Und genau das gab es jetzt auch wieder in "Das irrationale Vorkommnis der Liebe". Statt Fake-Dating gibt es dieses Mal Enemies-to-Lovers. Meines Erachtens ziemlich offensichtlich nur einseitig. Der Schreibstil im Deutschen ist nicht schlecht, der Humor geht nicht wirklich verloren und alle, die das Original nicht lesen möchten oder können, sind mit der deutschen Übersetzung mehr als genug bedient. Trotzdem hat mich das Original noch einen ticken mehr überzeugt. Im Schreibstil allgemein fand ich interessant, dass die Leser*innen von Bee direkt angesprochen werden. Ich könnte jetzt die Wissenschaftlerin in mir raushängen lassen und erklären, warum die direkte Ansprache von Rezipierenden die parasozialen Interaktionen verstärken kann, aber das mache ich nicht. Was ich richtig cool fand waren die Kapitelüberschriften, auch wenn ich den Großteil - trotz etwas Neuropsychologie aus dem Studium - nicht verstanden habe.

Inhaltlich hätte ich mir aufgrund vom Setting NASA etwas mehr Space-Inhalt gewünscht, auch wenn Bee Neurowissenschaftlerin und Levi Ingenieur ist. Wovon ich mir auch etwas mehr gewünscht hätte, wäre Bees Hintergrund, etwas mehr von ihren verschiedenen Wohnorten, selbst wenn es nur so Kleinigkeiten, wie öfters eine andere Sprache einfließen lassen, gewesen wäre. Auch wenn Enemies-to-Lovers nicht mein liebster Trope ist und im Bezug auf Bees und Levis Beziehung es schon alles mehr als offensichtlich war, mochte ich es sehr. Und dann gab es in diesem Buch den Höhepunkt, der nicht ganz so offensichtlich war, aber meines Erachtens nach etwas zu dramatisch. Für mich war er für eine RomCom einfach unnötig, er hat bei mir eher zu Reaktionen wie "Hä? Warum passiert da jetzt sowas?" geführt. Das hätte vielleicht auch etwas anders, nicht ganz so dramatisch gelöst werden können.

Besonders mochte ich auch @WhatWouldMarieDo und @shmacademics, auch wenn das Ganze ziemlich offensichtlich war, zumindest für mich. Allgemein waren die vielen Marie Curie Referenzen interessant und gaben dem Ganzen noch ein gewisses etwas. Damit verbunden mochte ich Bee sehr, und Levi auch. Und Bees wissenschaftliche Assistentin Rocio hat nochmal extra viel Humor mit rein gebracht.

Fazit:

Der neue nerdige, witzige Roman von Ali Hazelwood um Neurowissenschaftlerin Bee und Ingenieur Levi, der inhaltlich für mich nicht ganz an "The Love Hypothesis"/ "Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" herankommt.

Danke an rütten & loening (Aufbau Verlage) für das Rezensionsexemplar. Die Rezension spiegelt meine tatsächliche Meinung des Buches wider.

Keine Kommentare: