Samstag, 30. Juli 2022

The Summer I Turned Pretty - Buch vs. Serie


Am 17. Juli 2022 ist die Serie "The Summer I Turned Pretty" zur 2011 erschienen Buchreiche von Jenny Han auf Amazon Prime Online gegangen. Deswegen habe ich mich Anfang des Monats der Buchreihe gewidmet und sie von meinem SuB befreit. 

Erstmal werde ich eine Mini-Rezension zur Buchreihe geben und dann Serie und den ersten Band vergleichen.


Meine Meinung zur Buchreihe (Spoilerfrei)

Ich habe die Reihe im Original sprich auf Englisch gelesen. Den Schreibstil von Jenny Han mag ich sehr, er ist schön und flüssig zu lesen. Kann das Buch auf Englisch auch allen empfehlen, die sich noch nicht ganz ich sicher mit der Sprache fühlen, aber mehr auf Englisch lesen wollen.

Leider muss ich aber sagen, dass die Reihe mich nicht wirklich überzeugt hat und von Band zu Band schlechter wurde. Belly fand ich doch sehr unreif und naiv, was für den ersten Band auch noch okay ist, da ist sie erst 15 bzw. 16, aber vor allem in Band drei hat es mich sehr gestört. Conrad, sein Verhalten und die "Beziehung" zu Belly fand ich, hatte an vielen Stellen toxische Züge. Man konnte ihn zwar im Verlaufe der Geschichte und nachdem man die Hintergründe herausfindet, verstehen, trotzdem fand ich es doch sehr grenzwertig - vor allem für die jüngere Zielgruppe. Man kann es nicht pauschal sagen, aber ich merke es bei mir selbst. Wenn ich jetzt Bücher rereade, die ich das erste mal mit 14-16 gelesen habe, merke ich erst jetzt, nachdem ich mehr Wissen und Erfahrung habe, wie schlecht sich so manche Charaktere verhalten und wie es von den Autor:innen dargestellt wird. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Vor allem der dritte Band hat mich sehr enttäuscht, was aber auch bei der "To all the boys I've loved before"-Reihe schon so war, der Sprung ins College liegt ihr nicht ganz so.

Den ganzen Beach- und Sommer-Vibe dagegen hat mir echt gut gefallen, auch wenn es mich sehr an The Kissing Booth 2 erinnert hat.

Buch vs. Serie (Enthält Spoiler)

So und jetzt kommen wir zum Vergleich zwischen der Serie und dem ersten Band. Vorweg gesagt, dadurch dass ich die Bücher nicht besonders gut fand, hatte ich wenig Erwartungen an die Serie. Und oh hat mir die Serie besser gefallen als die Bücher und unteranderem warum, das erfahrt Ihr jetzt.

1. Die Serie ist FSK 16, während die Bücher ab 12 Jahren empfohlen werden. Und das kann ich nur bestätigen. Die Bücher sprechen eher eine jüngere Zielgruppe an als die Serie. Dier Serie zeigt mehr Drogen und Alkoholkonsum, vor allem auch mehr Under-Age-Drinking, auch wenn es in Deutschland mit 16 kein Under-Age-Drinking mehr ist, mehr sexuelle Handlungen und die "Foul language" ist stärker. Letzteres hat mich an der Serie gegenüber zum Buch gestört, einfach aus dem Grund, dass ich persönlich wenig fluche und Wörter aus dem Bereich verwende.

2. Cleveland aka Laurel's Love Interest. Soweit ich mich erinnere war er kein Charakter in den Büchern, aber ich finde er hat der Serie so viel gebracht. Zum Einen hat der Charakter dazu geführt, dass man Conrad und seine Handlungen besser verstehen konnte und eben Conrads anderer "alte" Seite besser sieht. Und er hat eben Laurel auch etwas mehr in den Vordergrund gebracht. Was mich zu Punkt 3 führt.

3. Der erste Band ist nur aus Bellys Perspektive (Ich-Perspektive) verfasst. Es ist meine Lieblingserzählperspektive, deswegen kein Nachteil für das Buch. Das Medium Serie hat aber den Vorteil, dass es nicht nur Bellys Geschichte, sondern auch die Geschichten der anderen Charaktere besser und tiefer erzählen kann. Wir haben mehr über die Eltern, besonders Laurel und Susannah erfahren, Steven und seine Love-Story hatten einen größeren Part und vor allem haben wir Conrad besser verstehen können.

4. Team Conrad, Team Jeremiah oder Team Cam? Cameron hat im ersten Buch eine größere Rolle eingenommen als in der Serie, dagegen war das Love-Triangle zwischen Belly und den Fisher-Boys in der Serie stärker ausgeprägt. In den Büchern kommt letzteres erst mehr in Band zwei und drei zum Ausdruck. Persönlich gesehen war ich den drei Büchern mal Teil jedes Teams und letzten Endes dann doch irgendwie Team Conrad. In der Serie dagegen war ich von Anfang an Team Conrad, vielleicht mal kurz Team Cam, aber nie Team Jeremiah. Warum? Serien-Conrad war weniger toxisch und man hat viel mehr Einblicke in ihn und was er durchmacht erhalten und konnte ihn deswegen besser verstehen. Serien-Cam war Bücher-Cam sehr ähnlich, deswegen hatte er auch mein Herz. Und dann gibt's noch Serien-Jeremiah und zum einen ein sehr oberflächlicher Punkt, aber ich fand ihn zu hübsch, so dass er für mich schon nicht mehr wirklich attraktiv war (er hat mich an einen jungen griechischen Gott erinnert) und zum anderen hat mir auch seine charakterliche Darstellung nicht so wirklich gefallen, somit hatte Team Jeremiah in der Serie für mich keine Chance.

5. Inhaltlich gab es auch ein paar große Unterschiede. Das ganze Konzept des Debütantinnen-Balls gab es im Buch nicht. Für das Story-Telling hat es in der Serie schon Sinn gemacht noch etwas einzubauen, da das Buch in dem Sinne schon etwas langweilig war. 

6. Mein Highlight war ja das Volleyball-Turnier in der Serie, das es im Buch ach nicht gab. Wir haben dadurch mehr von Taylor gesehen, die Metaphorik fand ich richtig gut und es hat irgendwie auch was der Sommer für die verschiedenen Charaktere bedeutet schön dargestellt.


Mein Fazit: 

Schaut die Serie, lasst die Bücher in Ruhe. Ja, das von mir, Verfechterin von The book is better than the movie/series, hier auf einem Buchblog. Bildet Euch gerne selbst eure Meinung und sagt mir, wie ihr dazu steht :)

Keine Kommentare: