Mittwoch, 4. Januar 2023

Anatomy: Eine Liebesgeschichte (Rezension)

Hier kommt ihr zum Buch:)

Klappentext:

Tauche ein ins Edinburgh des Jahres 1817!

Eine Stadt, infiziert mit Geheimnissen. Und eine junge Frau, die sie seziert.

Lady Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden – was für sie als Frau jedoch unmöglich ist. Bis der Dozent Dr. Beecham sich auf einen Deal einlässt: Wenn sie die medizinische Prüfung ohne Unterricht besteht, darf sie bei ihm studieren. Zum Glück trifft die junge Frau auf Jack Currer – einen Auferstehungsmann, der Leichen ausgräbt und sie zu Lehrzwecken verkauft. Jack hilft Hazel nicht nur beim Lernen, sondern weckt auch ungeahnte Gefühle in ihr. Als sie an den Toten immer mehr Besonderheiten entdecken, finden sich die beiden plötzlich in einem Netz aus Geheimnissen und Intrigen wieder …

Meine Meinung:

Große Coverliebe. Es verbindet sehr schön die verschiedenen Elemente der Geschichte visuell auf dem Cover und ist dabei ansprechend. Finde sehr gut, dass hier das Originalcover übernommen wurde und es nicht ganz so verspielt ist wie manch anderes Jugendbuch-Cover.

Das Buch ist wie auch das Cover eine sehr gute Mischung aus einem historischen, einem Liebesromans und eines Thrillers. Von letzterem lasse ich normalerweise meine Finger, aber da es eben hier nur ein Teil des Gesamtpaktes war, hat es mir sehr gut gefallen, auch wenn ich das meiste doch oft vorhersehbar fand. Damit war der große Höhepunkt, dann für mich leider nicht ganz so groß.

Aber der Rest hat das wett gemacht. Vom Schreibstil, den Charakteren und Hazels Leidenschaft zur Medizin und dem damit verbundenen Kampfgeist und Feminismus.

Der Schreibstil ist sehr schön und angenehm zu lesen, denn er ist flüssig und bildhaft. Damit gesagt das Sezieren nicht nur einer sondern mehrere Leichen werden detailliert und sehr bildlich dargestellt. Ich liebe sowas anzuschauen und zu lesen (liegt vielleicht daran, dass ich mal Biomedizin studieren wollte). Neben den medizinischen Szenen im Hörsaal und an anderen Orten, lernen wir beide Seiten von Edinburgh im 19. Jahrhundert sowie viele verschiedene Bewohner aus allen Bereichen kennen.

Im Vordergrund steht Hazel, die den Wunsch hat Chirurgin zu werden, was Frauen zu diesem Zeitpunkt nicht gestattet ist. Doch Hazel kämpft, arbeitet, lernt und geht den ein oder anderen Deal für diesen Wunsch ein. Mit ihrem Berufswunsch geht einher, dass sie nicht hinter ihrem zukünftigen Ehemann stehen will. Die Leidenschaft, der Kampfgeist und Feminismus haben für mich das Buch ausgemacht.

Der Untertitel lautet "Eine Liebesgeschichte" und die war zwar da,  aber nicht so präsent wie es der Titel vermuten lässt. Es hat mich nicht gestört, aber war einfach anders als erwartet.

Auch bei mir liegt der größte und eigentlich einzige Kritikpunkt im Ende. Wie bereits gesagt fand ich den Großteil vorhersehbar und dass ist nicht der Kritikpunkt. Der Kritikpunkt sind die Fantasyelemente, die plötzlich dazu kamen und für mich unpassend waren. Ich hab das Gefühl, die wurden nur dazu genommen, damit es einen zweiten Teil geben kann. Damit war das Ende nicht gut, aber auch nicht schlecht, sondern zum Großteil unnötig.

Da mir der Rest aber so gut gefallen hat, hoffe ich, dass es damit in der Fortsetzung genauso weiter geht  und diese meines Erachtens nach unnötigen Elemente auch ihren Zweck in der Fortsetzung erfüllen. Und wenn man auf den Titel der Fortsetzung schaut, kann man eins und eins zusammenzählen und auf meinen Kritikpunkt kommen, der dadurch aber auch vorhersehbar ist.

Fazit:

Ein sehr detaillierter und bildhafter Roman über die Leidenschaft und den Traum einer jungen Frau im 19. Jahrhundert Chirurgin zu werden mit einer guten Priese Liebe und Thrillerelementen und einer schlechten Priese Fantasy am Ende.

Danke an den Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar. Die Rezension spiegelt meine tatsächliche Meinung des Buches wider.

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